Ein kurzer Bericht über einen langen Weg.......“more than a race“ Swissalpine Marathon










Davos, Mekka der Ultra-Berg-Läufer: am 26 Juli 2008 war es wieder so weit für den 23. Swissalpine Marathon.
Die Strecke des K78 Laufes führt von Davos nach Filisur, Bergün, weiter zur Keschhütte über den Scalettapass nach Teufi zurück nach Davos.
Insgesamt 78,5 Km und +/- 2.300 Hm sind zu bewältigen.


Samstag, 8:00 Uhr am Stadion: Start des K78, K31 und C42 Rennens. Die Morgenluft ist noch kühl, hervorragende Wetterbedingungen mit Temperaturen zwischen 15°-22° C und es ist trocken; regnen soll es erst am späteren Nachmittag.
Startschuss: die Läufer setzen sich in Bewegung. Die ersten 5 km führen über Davos Stadtmitte. Da habe ich noch die Möglichkeit meinem Freund einen Kuss zu verpassen, da er erst um 11:30 Uhr in Bergün den K42 startet.
Das Tempo ist schnell, bis man Davos verlässt. Laut Profil geht es stetig leicht nach unten bis KM 30. Muss leider sagen, dass ich davon wenig gemerkt habe. Die Strecke bis Filisur ist ein ständiges hoch und runter mit ein paar fiesen Rampen.
Filisur erreicht man bei KM 31 ab da geht es nur noch bergauf. Die Beine noch frisch und mental noch relativ entspannt, sind die ersten Steigungen noch gut zu bewältigen.
Ab Km 40 in Bergün fangen die Beine an nicht mehr zu wollen wir man es gerne hätte. In Bergün stehen aber die Taschen zur Verfügung und man kann sich umziehen und neu sortieren. Das tue ich auch!
Weiter geht es immer nur bergauf. Jetzt wird es hart, bis zur Keschhütte sind es „nur“ 13 Kilometer aber fast über 1000 HM und die Luft wird dünner und kälter. Mittlerweiler scheint die Sonne, ich weiß aber nicht ob ich schwitze oder friere.
Der Aufstieg zur Keschhütte erfolgt über schmale hoch-alpine Wege, langsam gehen die Läufer, Blick nach unten und schwer atmend. Es geht eine Ewigkeit nur nach oben.
Die Landschaft ist atemberaubend. Wir haben die Baumgrenze verlassen und das Panorama der Berge zieht sich wie im Bilderbuch vor Augen.
Die Keschhütte 2632 HM, den höchsten Punkt ist endlich erreicht! Hier windet es, aber an der Verpflegungsstelle kann man sich mit leckerer Bouillon aufwärmen und die Berge kurz (oder lang) bewundern.
Bis zum Scalettapass 2606 HM folgt eine Ziehstrecke aus bergab, flach und leicht bergan „Coupiertes Gelände“ sozusagen. Es tut weh. Aber wir sind noch nicht am Ziel.
Am Scalettapass steht ein Arzt, der jeden nach seinem gesundheitlichen Zustand fragt.
Wie soll es mir gehen? Natürlich kann ich nicht mehr..... grinsen, lächeln... weiter geht es.
Bis zum Tal ist es nur bergab. Aber mittlerweile sind die Beine so schwer, dass alles weh tut. Manche stolpern über den Steinen. Man muss äußerst vorsichtig über den schmalen steinigen Weg laufen.
Es wird flacher und auf den Wegweiser steht Teufi: nur noch 5 Km, sie sind die längsten meines Lebens. Ich kämpfe weiter.
Teufi erreicht, ich weis, dass nur noch 8 Km zu laufen sind. Endlich gibt es an der Verpflegungsstelle wieder Cola. Ich belohne mich mit 3 Bechern und laufe dann etwas zügiger.
Die ersten Häuser von Davos sind zu sehen, wir laufen links den schmalen Weg in den Wald und müssen eine steile Rampe ersteigen. Wir bleiben über Davos und nähern uns dem Stadion. Jetzt kann man Musik hören und über den Lautsprecher werden die Finisher namentlich genant.
Eine letzte Schleife und dann gehts ins Stadion.
Herrlich ist es angekommen zu sein! Mein Freund steht schon kurz vor dem Ziel und jubelt mir zu. Als ich die Ziellinie überquere sind alle Schmerzen schon vergessen und ich bin mächtig stolz, es über den „Buckel“ geschafft zu haben.
Insgesamt gingen beim 23. Swissalpine Marathon 4591 Teilnehmer aus 49 Nationen an den Start.
Beim K78 waren 737 Männer und 102 Frauen.
Bei den Männern hat Jonas Buud (SWE) gewonnen in 6:00:26 Stunden,
bei den Frauen Jasmin Nunige (SUI) in 7:00:36 Stunden.



Ich kam ins Ziel nach 10:13:28 Stunden und Robert Wasilewski bei seinem ersten Marathon in 5:40:58 Stunden.


Von mir ganz großen Respekt und Gratulation zu der tollen Leistung, ich platze vor Neid ;-)

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