Yukon Artic Ultra 2012

Am 4. Februar 2012 startet wieder der Yukon Artic Ultra (YAU) in Kanada.
Der Trail des Yukon Arctic Ultra folgt der Strecke des Yukon Quest, des härtesten Hundeschlittenrennens der Welt. Es herrschen Temperaturen von -40°C.

Der Veranstalter sagt selbst: "Es ist unser Ziel, den besten und härtesten Ultra der Welt zu organisieren."

Letztes Jahr noch mit "nur" 100 Meilen [Bericht] dabei, geht Thomas Werner am 4. Februar 2012 als ein zigster Deutscher auf die 300 Meilen Strecke.
Checkpoints
Meilen zwischen CPsMeilen kumuliert
Whitehorse00
Takhini River (Marathon Ziel)2626
Dog Grave Lake3359
Braeburn (100 Meilen Ziel)3594
Ken Lake44138
Carmacks35173
McCabe38211
Pelly Crossing28239
Pelly Farm33272
Pelly Crossing (300 Meilen Ziel)32304

Zu den Vorbereitungen und auch den Gedanken, die man sich macht, wenn man die Entscheidung trifft, an solch einem Rennen, einem derartig extremen Lauf mitzumachen, hat mir Thomas einen Bericht zugemailt, den ich euch nicht vorenthalten will.

Einer der elementaren Gedanken, den man nicht unter den Tisch fallen lassen darf, ist der finanzielle Aspekt. Abgesehen von dem Startgeld, welches dem einen oder anderen recht hoch erscheinen mag, aber in Anbetracht des Aufwands dieses Rennen zu organisieren durchaus berechtigt ist, kommen noch der Flug, mehrere Übernachtungen, die Miete oder der Kauf der doch recht 
speziellen Ausrüstung dazu und wie in meinem Falle die Flugkosten für meine beiden Hunde. Alles in allem könnte man sich durchaus schon den einen oder anderen Kleinwagen kaufen, aber wie es halt im Leben so ist, man muss Prioritäten setzen. Nachdem meine Entscheidung gefallen war dieses wirklich einmalige Rennen zu wiederholen, nachdem mir am 08.02.11 fast die Tränen in den Augen standen, als ich das Ziel in Braeburn erreichte, weil ich wusste, wenn ich jetzt diese letzten Schritte mache, ist es vorbei, kamen mir so die Gedanken, dass musst du wiederholen, aber diesmal nicht nur die 3 Tage sondern es muss länger sein. Nachdem ich aber per Internet und Vimeo gesehen habe wie Hubert insbesonders nach 600km gelitten hat entschloss ich mich die 300mi, sprich 480 km zu versuchen. Gesagt, getan, die Anmeldung ausgefüllt, einen „Sparplan“ aufgestellt und wie es nun mal so ist, der YAU läßt einen nicht los, die Gedanken kreisen und kreisen um die vielen , vielen kleinen Details, welche solch ein Rennen ausmachen. Habe ich vor einem Jahr noch naiv berechnet, ach es wird schon nicht so hart sein, 5km/h, man legt dann locker seine 60 km am Tag zurück, bei gerade mal 12 h Laufzeit, nein, der Yukon ist anders. Das Laufen selbst ist nur elementares Grundelement dieser ganzen Veranstaltung, es geht bei dieser Veranstaltung auch darum mit sich selbst, seinem Körper und auch seinen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen, die Verantwortung für sich selbst bekommt einen sehr hohen Stellenwert, die professionelle Vorbereitung des Equipments , das rechtzeitige Agieren bevor Probleme entstehen, das schnelle Reagieren wenn etwas passiert. Einige Details, welche ich plane diesmal anders zu machen, sind etwa vor dem Schlafen im Schlafsack die Unterwäsche zu wechseln, damit ich wärmer schlafen kann, da diese dann nicht durch den Schweiß klam ist, mir beim zubereiten des Lagers als erstes die Overboots anzuziehen, eine Art Kälteschutzstiefel, in die man 
mit den Schuhen steigen kann, diesmal zwei Isomatten zu nutzen, mind. 4 Paar dünne Handschuhe mitzunehmen um diese alle zwei Tage wechseln zu können, da diese durch das hantieren mit Schnee ebenfalls feucht werden und dann später die Isolierleistung der Fäustlinge rapide abnimmt, wenn diese durch die dünnen feucht geworden sind, einen besseren und häufigeren Einsatz der Heatpads, ich habe aktuell 13 Stück für die geplanten 8 Tage eingepackt, bessere Kältemangement mit den Riegeln und der Nahrung beim Transport, sprich diese erreichbar unter der Jacke zu transportieren, damit diese nicht gefrieren bzw. man auch schnell, ohne sich halb auszuziehen, an diese herankommt, die Kamera ebenfalls auch Nachts vor der Kälte zu schützten, sprich mit in den Schlafsack zu nehmen usw. usw.usw……

Ihr seht, das Laufen selbst, kommt bei diesen vielen kleinen Überlegungen zunächst gar nicht vor, was aber nicht heißt, dass man sich nicht auch dort seine Gedanken macht. Der YAU bedeutet , so denke ich für jeden etwas anderes. Rasen die Topläufer nonstop durch, so genieße ich doch auch die Landschaft und auch die Herausforderung unter diesen widrigen Umständen wohlbehalten durchzukommen, zumal man mal ganz für sich bzw. ich diesmal mit meinen beiden Hunden unterwegs ist, und diese Herausforderung dazu nutzen kann einiges gedanklich neu zu regeln. Habe ich letztes Jahr den Fehler gemacht und bereits recht früh biwakiert, obwohl ich noch bestens drauf war, ich hatte mich an den anderen Mitläufern orientiert, so plane ich diesmal wirklich mein eigenes „Ding“ zu machen, sprich wenn es mir gut geht laufe ich, ansonsten biwakiere ich, ich werde schauen wie meinen beiden Fellnasen geht und wir werden gemeinsam die Strecke bewältigen. Aktuell sind beide in einer sehr guten Verfassung, welche Tageskilometerleistungen durchaus von bis zu 100 km zulassen, von der Ernährung habe ich beide bereits abgesehen von Trockenfutter und Rindfleisch auch an Fisch, und diesen auch gefroren gewöhnt, um ihnen eine zu extreme Nahrungsumstellung zu ersparen. Vor gut 5 Wochen biwakierte ich nochmal eine Nacht auf dem Brocken, um möglichst realitätsnahe Bedingungen für das Biwakieren am Yukon zu haben, um zu sehen wie sich Edge, die das noch nicht kannte, verhält und wie sie auf die Pulka reagiert, welche sie ja ebenfalls nicht kannte, 
aber wie es sich zeigte, orientierte sie sich am Verhalten von Basic und nahm die Umstände gelassen hin, so dass wir lässige 7 Stunden am Brocken bei fast 100 cm Schnee schlafen konnten .

Nun denn, die Flüge sind gebucht, die Plätze für die Hunde reserviert, das Hotelzimmer gebucht, das Attest für die Lauftauglichkeit angeholt, des Spot ( das Ortungsgerät für den Notfall ) aktiviert, die Amtstierärztliche Untersuchung abgeschlossen, die Ausrüstung ergänzt und komplettiert, ich denke mal ich habe alles bestmöglich vorbereitet und werde es am Dienstag, wenn ich in den Flieger steige angehen und hoffe 8 Tage Abenteuer pur erleben zu dürfen, schaue ich doch bereits jetzt fast jeden Tag auf die Wettervorhersage.
Verfolgen könnt Ihr das Rennen auf der Seite von Robert (www.arcticultra.de ) wo er wahrscheinlich wie letztes Jahr eine Karte einstellt, wo wir durch Trackleader fast Live durch das Spot angezeigt werden. Gelegentlich werde ich auch mal per Spot meinen Standort mitteilen, dieser ist dann auf GoogleMaps markiert.


Ihr könnt Thomas [hier] verfolgen

Thomas wir wünschen dir viel Erfolg, Glück und ein unvergessliches Abenteuer.

Eine ZDF-Reportage von 2011 [hier]


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